Was ist NHC-Hufpflege?

Das Ziel der NHC-Hufpflege sind gesunde und starke Hufe. Dann kann das Pferd seinen Reiter schmerzfrei und sicher über alle gewohnten Untergründe tragen.

Das Pferd hat über die Zeit in permanentem Wechselspiel mit der Umgebung einen leistungs – und anpassungsfähigen Körper entwickelt. Auch die Hufe sind Teil davon und jahrtausendelang erprobt. Weil wir aber unseren Pferden keine absolut natürlichen Lebensbedingungen bieten können, müssen wir den Hufen helfen, mit diesen veränderten Bedingungen zurechtzukommen. Das geht am besten barhuf oder mit kurzzeitiger Unterstützung durch Hufschuhe.

Ein gesunder Huf:

  • kann sich in Hornqualität und Hornwachstum verschiedenem Gelände anpassen und bietet so Schutz und Griff
  • unterstützt durch den Hufmechanismus das Herz-Kreislaufsystem des Pferdes und die Blut – und Nährstoffversorgung im Huf selbst
  • nimmt Last auch über Sohle und Strahl auf
  • wirkt zusammen mit Bändern, Sehnen und Muskeln bei jedem Schritt als Stoßdämpfer
  • passt zur individuellen Stellung, Haltung und Bewegungsmöglichkeit des Pferdes

Diese Funktionen können eingeschränkt sein, wenn das Pferd permanenten Hufschutz, v.a. Hufeisen trägt. Es erscheint logisch, dass ein Hufeisen u.a. die Stoßdämpfung verringert, ein zusätzliches unphysiologisches Gewicht an die Pferdebeine bringt und ausserdem ein dem Geläuf angepasstes Hufwachstum verhindert.

Pete Ramey, ein ehemaliger amerikanischer Hufschmied, hat all diese Beobachtungen bei seinen Kundenpferden gemacht. Er entwickelte die Grundidee der „Natural Hoof Care“, die durch neue Erkenntnisse in Praxis und wissenschaftlicher Forschung stetig verbessert und ausgebaut wird. Das Ziel bleibt dabei immer das Wohlergehen und die Lauffreude des Pferdes, am besten sollten Besitzer, Hufbearbeiter, Tierärzte, Trainer, Physiotherapeuten usw. zusammenarbeiten! Neben dem korrekten Ausschneiden sind richtige Haltung, ausreichend Bewegung und eine durchdachte Fütterung für eine positive Hufentwicklung ausschlaggebend.

In der NHC-Hufpflege gibt es keine festen Winkel – oder Formvorstellungen die der Huf haben soll. Die Hufentwicklung eines Pferdes (und vorallem grundlegender: die des Hufbeins) wird stark vom dem jeweiligen Untergrund und der Art der Belastung beeinflusst. Bei einem heranwachsenden Pferd führt ein feuchtes Gelände z.B. zu einer runderen Hufform, die mehr Unterstützungsfläche bietet. Läuft ein Pferd häufig auf trockenem Untergrund, braucht der Huf mehr Hornwachstum um den erhöhten Abrieb auszugleichen. Besteht bei einem Hinterbein eine angeborene Fehlstellung, braucht dieser Huf mit unter auch eine ungewöhnliche Form, um trotzdem physiologisch abfußen zu können. Falls das zweite Hinterbein gesund ist benötigt es wieder eine andere Hufform. Deswegen wird bei jedem Pferd neu beurteilt, überlegt und bearbeitet, denn nicht nur jedes Pferd ist unterschiedlich sondern häufig auch jeder Huf.

Zentrale Bearbeitungsschritte sind beispielsweise das Beseitigen von hebelnden Wänden, um die Verbindung Hufbein/Hufwand wiederherzustellen. Ebenso das deutliche Berunden des Tragrandes, das unter anderem ein leichtes Abrollen in alle Richtungen ermöglicht und das Hufwachstum anregt. Künstliche und extreme Stellungskorrekturen nehmen wir nicht vor, da sie die anderen Systeme (Bänder, Sehen, Muskeln, Gelenke) überfordern und evtl. zu Schmerzen führen können. Wir helfen dagegen dem Huf, sich in seinem Tempo den sinnvollen Stellungsänderungen anzupassen, die er selber anzeigt. Wie das funktioniert erkläre ich Ihnen gerne auch vor Ort.

Zur NHC-Hufpflege nach Pete Ramey und dem Barhufinstitut gehört auch ein freundlicher und verständnisvoller Umgang mit dem Pferd. Von den meisten Pferden wird das bald mit einem ebensolchen Verhalten belohnt!

 

 

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